Unaufgeregt, ursprünglich und entspannt

Orta San Giulio, der 1.200 Einwohner zählende weitestgehend autofreie Anziehungspunkt des Sees liegt auf einer Halbinsel, vis-à-vis der beschaulichen Insel San Giulio. Tagsüber gehört die Piazza Motta den Familien und Touristen. Man flaniert, hält ein Schwätzchen, trifft sich in einer der zahlreichen Bars zum Apero oder nimmt schnell einen Caffè an der Theke. In den Seitengässchen locken kleine Mode- oder auch Feinschmecker-Boutiquen mit ihrem reichhaltigen Angebot. 

Filmreife Kulisse

Der Garten des Palazzo Comunale öffnet sich elegant zum See hin und wird oft von Hochzeitsgesellschaften als Location für Filmaufnahmen genutzt. Hier finden Sie das Denkmal des Schauspielers Carl-Heinz Schroth, der in den 70-Jahren den Ortasee durch die Serie "Jakob und Adele" bei den Deutschen bekannt machte. Er lebte jahrelang in Vacciago di Ameno. Filmreif ist auch die Piazza Motta von Orta San Giulio. Am Abend verwandelt sie sich in eine unaufgeregte Theaterkulisse. Dann genießt man bei einem Glas Barolo die Ruhe und beobachtet das Schauspiel auf dem Wasser und am Himmel. Darunter liegt verträumt die erleuchtete Insel San Giulio. „Das Ganze ist derart pittoresk, dass italienische Werbefilmer regelmäßig ihre Kameras an der Piazza Motta aufbauen, wenn sie ihr Land zeigen wollen, wie es gern immer noch wäre.“ Harald Willenbrock

Insel San Giulio

Bei gerade mal 650 m Umfang ist die Insel zu Fuß auf dem "Weg der Stille" schnell umrundet. Lassen Sie sich in einem der eleganten Wassertaxis chauffieren oder setzen Sie mit dem offiziellen Linienschiff über. Steigen Sie die Stufen zur Basilika hinauf und werfen Sie einen Blick in die mit wunderschönen Fresken verzierten Kirche und besuchen Sie das Grab des heiligen San Giulio in der Krypta, den man in der Gegend sehr verehrt. Der Legende nach soll der griechische Gelehrte im 4. Jahrhundert auf seinem Mantel zur Insel übergesetzt sein, auf der Drachen und Schlangen lebten, diese eigenhändig getötet haben, um dann in Ruhe seine 100. Kirche zu bauen.  

Undramatische Bühne für Einheimische und Touristen: Piazza Motta Orta San Giulio

Der Himmel hängt voller Pasta – und das Wurstparadies liegt gleich nebenan: Orta San Giulio

Immer in Bewegung

Sport unter freiem Himmel – da sind Sie am Ortasee richtig. Golf wird in Stresa am benachbarten Lago Maggiore seit 1924 gespielt. Und im August 1909 fand die erste italienische Kanu-Meisterschaft am Ortasee statt. Reiten, Rudern, Segeln, Motorbootfahren und Wasserski, Schwimmen, Tauchen, Freeclimbing, Skiwandern oder Langlaufen, Radsport und selbst Paragliding – am Ortasee kommt der Aktive auf seine Kosten. Wenn Sie mit dem eigenen Boot anreisen, gibt es am Westufer genug freie Slipping-Areas.

Die 41 km mit dem Fahrrad rund um den Ortasee sind nur was für gut Trainierte, die sich nicht von den Steigungen abschrecken lassen, die vor allem das bergige Westufer säumen. Wer lieber auf Schusters Rappen unterwegs ist, macht beim "Giro-Lago" mit. Die sehr engagierten Mitglieder dieser Organisation haben in den letzten Jahren alte und fast vergessene Wanderwege wieder hergerichtet und mit Schildern bestückt. Mehrmals im Jahr kann man sich den gut besuchten organisierten Wanderungen anschließen und lernt auf diese Weise viel über die Natur, die kulturellen Denkmäler, den See und nette Italiener kennen. Suchen Sie sich eine Etappe heraus und starten Sie Ihren ersten Giro-Lago!

Golf Club Bogogno

Golf dei Laghi

Golf des Iles Borromées

Golf Le Robinie

Golf Club Varese

oben: Blick über Legro auf die Halbinsel Orta San Giulio und das Westufer mit Alzo, Pella, Ronco

unten: Must-see Insel San Giulio mit Basilika und Ristorante



Gegenwartskunst in vergessenen Villen und Palazzi

Gegenwartskunst und Skulptur finden Sie im Museo Tornielli in Ameno, und den berühmtesten Maler vom Ortasee, Antonio Calderara, in Vacciago: die Fondazione Antonio e Carmela Calderara, im ehemaligen Wohn- und Atelierhaus des Künstlers, wunderschön in einem lauschigen Örtchen am Ostufer des Sees gelegen.

Auf der Insel San Giulio erklingt im Juni an drei Abenden klassische Musik beim „Festival Cusiano di Musica Antica“ im Sala Tallone. Melden Sie sich rechtzeitig an, die Plätze sind rar und sehr begehrt!

Und immer wieder stößt man auf begeisternde Architektur: Von alten Kirchen bis zum "Pilzhaus" eines Armaturenherstellers, vom Weingut mit Gutshaus von Alberto Alessi oberhalb von Pettenasco, bis zu langobardischen Rusticos ... alles passt zueinander und in die Landschaft. Machen Sie sich Ihr Bild vom abwechslungsreichen Ortasee.


Installation aus der Serie Second Life von Enrica Borghi, Museo Tornielli, Ameno Enrica Borghi



Neuer Wein in alten Flaschen: die neue Weinkollektion von Alberto Alessi, vorgestellt im Museo Tornielli 2014. Sie trägt den poetischen Namen La Signora Eugenia e il passero solitario. Oberitaliens berühmtester Hersteller stilvoller Wohn-Accessoires hat seine Leidenschaft für den Weinbau entdeckt. Auf einem 6 Hektar großen zum Ortasee ausgerichteten Südwesthang reifen nun Pinot-Noir- und Chardonnay-Trauben. Das letzte Drittel Chardonnay darf weiter reifen – zur Spätlese. Die Weine vom Ortasee in den extra von Alessi entworfenen Flaschen Leo sind seit 2008 über Alberto Alessi's Webseite zu beziehen. Das ungewöhnliche Design der Flaschen ist inspiriert durch eine Idee von Leonardo da Vinci.



oben links: Natale Zoppis' Installation Frutti dell'Eden, 1995, Museo Tornielli, Ameno / rechts: Installation von Claudia Maina Invasione, 2005, Museo Tornielli, Ameno


Installation von Francesca Gagliardi Lance 2013, 

bronzo patinato e ferro battuto, Museo Tornielli, Ameno,

Francesca Gagliardi




Studi Aperti Arts Festival – offene Studios – Künstler präsentieren sich in dem kleinen Ort Ameno bei Miasino, in leerstehenden Häusern, Villen, Geschäften und in ihren Studios – Sommer 2014 in Ameno Studi Aperti Arts Festival

Seit 2018 präsentiert sich nun jedes Jahr im Juni und Juli DI-Lago: Zeitgenössische Kunst in der Villa Nigra in Miasino. Eine Zusammenarbeit zwischen AsiloBianco und Lo Spirito del Lago, Villa Nigra Contemporary Art Miasino AsiloBianco


Installation von Adrian Hossli im Park seiner Villa Pastori, Ameno, Studi Aperti Arts Festival 2014

Neogotischer Park in Ameno. Vor dem Palazzo Tornielli liegt der 2011 wieder eröffnete neogotische Park, der ursprünglich über einen Gang mit dem Palast verbunden war. Ein Brunnen, Wege, hundertjährige Bäume und Hortensienbüsche, der klassiszistisch runde Pavillon, ein im Original erhaltener Eiskeller, ein Turm und Wände mit gotischer Scheinarchitektur sowie ein Amphitheater locken jeden Sommer zu sehenswerten Musik- und Literaturveranstaltungen der kulturell sehr engagierten Gemeinde Ameno.


Der berühmteste Maler des Ortasees des 20. Jh., ein Meister des Lichts: Antonio Calderara, 1903 –1978. Nach seinem Tod wurden Wohn- und Atelierhaus in Vacciago in eine Stiftung umgewandelt. Mein Leitmotiv heißt: Licht. Meine Malerei hat ihren Ursprung in meinem wesentlichen Bedürfnis nach Licht, einem Licht, das sich von Mal zu Mal aufklärt. Antonio Calderara

Carmela Calderara, seine Frau, mit der er seit 1932 zusammenlebte und Fotos von Antonio und seiner Tochter Gabriella, die mit 11 Jahren bereits verstarb.


Kontrastprogramm: Mediterranes Ambiente vor Alpenpanorama

Klasse Eisdiele, schöne Seepromenade, abwechslungsreiche Gastronomie: Pella

Gastronomie im Zeichen der Schnecke: Slow Food

"... Nun, es ist bewiesen, dass es die Hügel von Novara mit den Hügeln des Burgund aufnehmen können." meint Graf Camillo Benso Cavour, nachdem er sich von der Qualität der Weine von den Hügeln bei Novara – insbesondere des Sizzano – überzeugen konnte. Zu den klassischen DOC-Weinen gehören auch der Boca und der Fara sowie natürlich der König der Weine dieser Zone, der Ghemme DOCG. Sie haben viel Körper und werden aus den traditionellen Rebsorten dieser Hügel gekeltert: Nebbiolo, Vespolina und Uva Rara. Die DOC-Weine Colline Novaresi vervollständigen das Angebot dieses kleinen Anbaugebietes im Norden des Piemont. 

Traditionell zeichnet sich die Gegend von Novara durch den Reisanbau aus. Auf den riesigen Reisfeldern wachsen z.B. der edle Canaroli, Vialone und Arborio; die Paniscia ist ein typisches und sehr gehaltvolles Risottogericht. Zudem werden in der Gegend um Novara zwei aromatische schwarze Reissorten angebaut, Venere und Artemide. Das Gebiet steht außerdem im Mittelpunkt der Produktion von Gorgonzola, dem Edelschimmelkäse aus Vollmilch. Er besitzt seit 1996 eine DOP, eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Das Konsortium hat seinen Sitz in Novara. 

Salam d'la duja, eine in Schmalz eingelegte Salami oder Fidighin, eine gut gewürzte Mortadella aus Schweineleber fehlt hier auf keinem Antipastiteller in den zahlreichen Agriturismen, den Bauernhöfen mit Restaurant und oft auch gemütlichen Gästezimmern. Hier wird Ihnen auch Tapulone serviert, eine Spezialität aus Borgomanero, zubereitet aus in Rotwein geschmortem, mit Gemüse und Gewürzen verfeinertem Eselshack. 

Rund um Cureggio und Fontaneto d'Agogna wird eine traditionelle Zwiebelsorte angebaut, die durch ein besonders mildes Aroma hervorsticht und seit 2013 in die Slow-Food-Liste aufgenommen wurde. Ein ganz besondere Spezialität ist diese Zwiebelsorte zusammen mit der zartbitteren Schokolade von AUDERE – zu bekommen in ausgesuchten Geschäften in Borgomanero. 

Kein Menü ohne caffè zum Abschluss, versüßt mit Gebäckspezialitäten aus der Gegend von Novara, wie z.B. Biscotto di Novara, Pane di San Gaudenzio, Brutti ma buoni, Gramolini und Beatine. Im Gebiet rund um Novara und den lago d'Orta erwartet Sie ein Feinschmecker-Angebot aus raffinierten Restaurants bis hin zu mit Michelin-Sternen gekrönten Lokalen, einfachen Osterien, Trattorien und Agriturismen, die Sie mit authentischen Genüssen verwöhnen. Landwirte und Winzer erwarten Sie auf ihren Landgütern und Winzerbetrieben mit unverfälschten und frischen Erzeugnissen höchster Qualität. Buon apetito!

(Quelle: Fremdenverkehrsamt der Provinz Novara, www.turismonovara.it)

Tipp: Osterie d'Italia guida, Sussidiario del mangiarbere all'italiana, Slow Food Editore, www.slowfoodeditore.it

 

Slow Food è un'associazione no profit impegnata a ridare valore al cibo nel rispetto di persone, ambiente e tradizioni locali.